Lüderitz

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Stand: 22.03.2020

Lüderitz liegt an der Atlantikküste, rund 700 Kilometer von Windhoek entfernt und gilt als Gründerstadt Namibias.

Im Jahr 1487 ging der portugiesische Seefahrer Bartholomeu Diaz hier als erster Europäer an Land. Eine tatsächliche Inbesitznahme der Bucht und des umgebenden Landes fand in den folgenden Jahrhunderten allerdings nicht statt; die Gegend wurde lediglich von Walfängern und Guano-Sammlern aufgesucht. 1883 erwarb der Bremer Kaufmann Adolf Lüderitz das Gebiet, das heute nach ihm benannt ist. 1884 hisste die deutsche Marine in der Bucht die deutsche Flagge – der Beginn der deutschen Kolonie Südwestafrika. Bis zum Diamantenboom entwickelte sich die Stadt auf Grund fehlenden Trinkwassers und der Abgeschiedenheit kaum. Durch den Bau der Diamantensiedlung Kolmanskop erfuhr auch Lüderitz einen Aufschwung und wurde zu einem florierenden Handelshafen. Die Rolle als wichtigster Hafen der Kolonie musste Lüderitz allerdings bald an das zentraler gelegene Swakopmund abgeben.

Lüderitz liegt an einer natürlichen Bucht, nach Westen/Südwesten geschützt durch die Lüderitz Halbinsel, nach Norden durch die Haifisch Insel. Neben dem Tourismus und Diamantenabbau leben die Menschen in Lüderitz hauptsächlich von der Fischerei, wobei die Austernzucht und der Hummerfang die größte Rolle spielen.

In Lüderitz herrscht arides Klima mit wenigen Niederschlägen. Die Tagestemperaturen erreichen häufig 30 Grad und sinken in den kühlen Monaten selten unter 10 Grad; Küstennebel und stürmische Atlantikwinde sind Teil des harschen Klimas. Durch den kalten Benguelastrom liegen die Wassertemperaturen zwischen 10 und 16 Grad.

Heute hat Lüderitz knapp 20.000 Einwohner, viele von ihnen mit deutschen Wurzeln.

Sehenswürdigkeiten in und um Lüderitz

Das Stadtbild von Lüderitz ist geprägt von zahlreichen aus der deutschen Kolonialzeit stammenden und gut erhaltenen oder liebevoll restaurierten Häusern im damals beliebten Jugend- und wilhelminischen Baustil; die meisten erbaut zwischen 1908 und 1914.

Zu erwähnen sind in diesem Zusammenhang insbesondere:

  • das Goerkehaus des Geschäftsführers der Diamantengesellschaft mit seinem blauen Dach, der Sonnenuhr und den Buntglasfenstern im Inneren (ein Großteil der Inneneinrichtung ist noch die Originalmöblierung)
  • die Felsenkirche mit ihren Buntglasfenstern (und Blick über die Stadt)
  • der Bahnhof mit klaren Linien und ohne den wilhelminischen Pomp
  • das Woermann-Haus der Hamburger Reederei, umfasst von Granitbrocken mit Erkern und Balkonen auf der windabgewandten Seite.
  • das Kreplinhaus
  • das Kapps-Hotel
  • Lesehalle und Turnhalle
  • das Krabbenhöft und Lampe-Gebäude
  • das Gebäude der ehemaligen Deutsche Afrika Bank

In der Diaz Straße informiert ein Museum über die Geschichte der Stadt und des Diamantenbergbaus. Am Hafen herrscht stets reges Treiben; östlich der Jetty liegt die Waterfront Meile mit Cafés, Restaurants, Geschäften und Souvenirläden. Vor allem Meeresfrüchte (Fisch, Muscheln, Austern und Hummer) stehen auf der Speisekarte.

Lüderitz verfügt über sehr gute Hotels und Gästehäuser in allen Preislagen sowie mehrere Campingmöglichkeiten.

Lüderitz Halbinsel: ein Naturschutzgebiet mit kleinen Buchten, unberührten Stränden und schönen Lagunen, an denen es u.a. Flamingos zu sehen gibt. Nach knapp 22 Kilometern ist der stets windumtoste Diaz Point erreicht. Hier ging der portugiesische Seefahrer Diaz 1487 als erster Europäer an Land und errichtete eines seiner mitgebrachten steinernen Kreuze für die portugiesische Krone. Eine Nachbildung ist heute dort zu sehen.

Agate Beach: acht Kilometer nördlich der Stadt gelegen, ist ein idealer Ort für Strandspaziergänge. Trotz des kühlen Wassers herrschen gute Bedingungen zum Surfen. Mit Glück findet man ein Stückchen Achat oder eine der aus kristallisiertem Gips bestehenden Sandrosen.

Halifax Island: ein Vogelparadies, das nicht betreten werden darf. Mit dem Fernglas können vom Festland aus Brillenpinguine beobachtet werden.

Seal Island: hier leben viele Robbenarten und Südafrikanische Seebären.

Sturmvogelbucht: Hier gab es bis 1914 eine norwegische Walfangstation. Die Reste der Station können besichtigt werden.

Haifisch Insel: Landzunge nördlich des Stadtzentrums mit schönem Ausblick auf Stadt und Hafen; hier steht das Denkmal von Adolf Lüderitz.

Kolmanskop: die Geisterstadt in der Namib-Wüste – siehe separaten Eintrag

Zusatzinfos

GPS 26° 38′ 31.819″ S 15° 09′ 50.206″ E
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